KARMAKOMA
Matthias Beckmann
Uwe Schäfer
Ausstellungseröffnung
Freitag, 27. Juni 2025 18 - 22 Uhr
27. Juni - 10. August 2025

Uwe Schäfer
aus der Serie „Vernunft und Phantasie“, 2023 - 2025, Aquarell, Collage, 38 x 46 cm

Uwe Schäfer
aus der Serie „Vernunft und Phantasie“, 2023 - 2025, Aquarell, Collage, 38 x 46 cm


Matthias Beckmann
aus der Serie "Kreuzberg", 2023, Bleistift und Aquarell auf Papier, 30 x 24 cm
Seit mehr als 20 Jahren schreibt ein namenloser Autor die Editorials der Monatsschrift „sonnendeck". Wer ist der Autor oder die Autorin? Sind es wechselnde Autoren, ist es ein Kollektiv? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den anonym verfassten Geleitworten und dem mehrteiligen Reisebericht "Wir lagen vor Madagaskar und hatten Franz West an Bord", der unter dem Namen Hansjörg Fröhlich im „sonnendeck" erschienen ist?
In der Ausstellung begeben sich Matthias Beckmann und Uwe Schäfer auf die Suche nach dem Autor.
Ihr Projekt ist aus der Zeit gefallen. Entgegen der weitverbreiteten Meinung hilft uns das Wissen über Alter, Geschlecht, Herkunft und Leben eines Autors kaum, dessen Werk besser zu verstehen. Auch müssen Meinungen, die in Erzählungen von verschiedenen Personen geäußert werden, nicht die des Autors sein.
Die Vorstellung einer singulären Autorschaft scheint zudem längst überwunden. Wer schreibt, ist nicht allein, steht in einem sozialen und geschichtlichen Zusammenhang, hat die Sprache nicht erfunden und erzählt meist nur weiter, was er oder sie gehört oder gelesen hat. Die Lesenden sind entscheidend, sie vervollständigen den Text und geben ihm erst Bedeutung.
Uwe Schäfer und Matthias Beckmann lassen sich von diesen Überlegungen nicht beirren und wagen die Suche nach dem Autor in den überlieferten Texten. Der Autor oder die Autorin scheint gern und viel zu reisen. Berichte aus fernen Ländern mischen sich mit Alltagsbeobachtungen aus einer schwäbischen Großstadt. Die Erlebnisse führen zu sprunghaften Gedanken über die eigene Existenz, den Lauf der Dinge, Gott und die Welt, die Kunst und alles andere.
Die beiden Künstler zeichnen und aquarellieren Orte, Dinge und Situationen, die sie beschrieben finden. Sie bauen Möbelstücke, auf denen die Protagonisten gesessen haben könnten. In unseren Köpfen entstehen neue Bilder, wenn wir die Werke der beiden betrachten und ihre Suche verfolgen.
Matthias Beckmann
aus der Serie "Gärten der Welt", 2024, Bleistift und Aquarell auf Papier, 30 x 24 cm